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Die Auswirkungen des Klimawandels sind weltweit spürbar. Steigende Meeresspiegel, extreme Wetterereignisse und sich verändernde Umweltbedingungen zwingen Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen. Immer häufiger entstehen Geisterstädte, verlassen von ihren Bewohnern, die vor den Folgen des Klimawandels flüchten.
Klimawandel und die Entstehung von Geisterstädten
Der Klimawandel führt zu einer Zunahme von extremen Wetterereignissen wie Überschwemmungen, Dürren, Stürmen und Waldbränden. Diese Ereignisse zerstören Lebensgrundlagen, Infrastruktur und Häuser, wodurch Menschen zur Flucht gezwungen werden.
Gaia Vince, Autorin von "Nomad Century: How Climate Migration Will Reshape Our World", erklärt: "Wir sehen bereits, wie Menschen aus Gebieten abwandern, die am stärksten von Stürmen, steigendem Meeresspiegel, Überschwemmungen und auch von andauernden Waldbränden und dem Einatmen des Rauches betroffen sind."
Als Beispiele nennt sie die Waldbrände in Hawaii, Kalifornien und Australien sowie die Überschwemmungen in Bangladesch.
Die Vertriebenen sehen sich gezwungen, ihre Traditionen, Familien und Freunde, ihre Ahnengrabstätten und ihre Sprache aufzugeben, weil ihre Heimat unbewohnbar geworden ist. Dies ist eine traumatische Erfahrung, die sie schwer belastet.
Der Tourismus im Wandel
Der Klimawandel beeinflusst auch den Tourismus. Gebiete, die von extremen Wetterereignissen betroffen sind, verlieren an Attraktivität für Urlauber. Skigebiete in den Alpen, die nicht mehr genügend Schnee haben, oder Spanien und der Mittelmeerraum, die unter Hitzewellen und tödlichen Waldbränden leiden, kämpfen mit sinkenden Besucherzahlen.
Gleichzeitig gewinnen "Dunkeltourismus" - eine Form des Tourismus, die sich mit Themen wie Tod, Katastrophen und Verbrechen beschäftigt - und Geisterstädte, die durch den Klimawandel entstanden sind, zunehmend an Interesse.
Philip Stone, Leiter des Institute for Dark Tourism Research, erklärt: "Es gibt eine inhärente Faszination für Zerstörung, und die Überreste der Vergangenheit erzählen oft Geschichten über unsere Fehler und unser Unglück."
Der Klimawandel führt zu einem Verlust von Landschaften, die wir betrauern werden, und wir werden den Niedergang unserer Umwelt beklagen.
Fünf Beispiele für Geisterstädte weltweit
Hier sind fünf Beispiele für Geisterstädte, die durch den Klimawandel entstanden sind:
1. Vunidogoloa, Fidschi
Als Inselstaat ist Fidschi besonders anfällig für den Anstieg des Meeresspiegels und starke Stürme. Die Regierung musste Dutzende von Küstengemeinden ins Landesinnere verlegen. Das kleine Küstendorf Vunidogoloa auf Vanua Levu, der zweitgrößten Insel des Landes, war das erste Dorf, das 2014 auf einen Hügel umgesiedelt wurde. Zurück blieb ein verfallenes, von Wildwuchs überwachsenes Dorf.
2. Isle de Jean Charles, Louisiana, USA
Die Küstenregion von Louisiana ist vom steigenden Meeresspiegel, Küstenerosion und Hurrikanen betroffen. Die Insel Isle de Jean Charles in der Bucht von Mexiko erstreckte sich einst über 22.000 Hektar. Heute sind nur noch 320 Hektar übrig.
Die einheimischen Gemeinden erhielten Fördergelder für den Bau einer neuen Siedlung etwa 64 Kilometer nördlich der Insel. Im Oktober 2023 waren alle Einwohner bis auf vier Familien in die neue Siedlung umgezogen.
3. Cotul Morii, Moldawien
Moldawien ist eines der Länder in Europa, das am stärksten vom Klimawandel betroffen ist. Das Land ist verschiedenen Klimarisiken ausgesetzt, darunter Hitzewellen, Dürren, Stürme und Überschwemmungen. Die Auswirkungen von Überschwemmungen beeinträchtigen die Landwirtschaft stark und verursachen erhebliche Schäden und Kosten.
Das Dorf Cotul Morii am Ufer des Flusses Prut wurde 2010 von einer großen Überschwemmung zerstört. Anstatt das Dorf wiederaufzubauen, entschied sich die Regierung, ein neues Dorf Cotul Morii etwa 14 Kilometer vom ursprünglichen Standort entfernt zu errichten.
4. Chacaltaya, Bolivien
Chacaltaya war einst das höchstgelegene Skigebiet der Welt, mit Hütten auf etwa 5.300 Metern Höhe am Berg Chacaltaya. Das Skigebiet wurde in den 1930er Jahren eröffnet und lockte jahrzehntelang Skifahrer und Schlittenfahrer im Winter an.
Seit 2009 ist das Skigebiet geschlossen. Der 18.000 Jahre alte Chacaltaya-Gletscher am Berg ist aufgrund des Klimawandels vollständig geschmolzen. Zurück blieben verlassene Hütten, Cafés, Bars und Skilifte.
5. Valmeyer, Illinois, USA
Die kleine Stadt Valmeyer in Illinois, USA, wurde 1993 von einer großen Überschwemmung des Mississippi getroffen. Die Überschwemmung zerstörte den Großteil der Gebäude der Stadt.
Mit staatlicher Unterstützung wurden die 900 Einwohner auf die Anhöhe am Rande der Stadt umgesiedelt. Das alte Valmeyer in der Überschwemmungszone dient nun der Landwirtschaft und Freizeitaktivitäten.
Die Dringlichkeit des Handelns
Die Folgen des Klimawandels sind greifbar und führen zum Verlust von Heimat und Lebensgrundlage für Millionen Menschen. Geisterstädte wie Vunidogoloa, Isle de Jean Charles, Cotul Morii, Chacaltaya und Valmeyer sind ein Mahnmal für die Dringlichkeit, den Klimawandel zu bekämpfen und die Auswirkungen auf unsere Umwelt und unsere Gesellschaft zu mindern.
Es ist notwendig, globale Maßnahmen zu ergreifen, um den Klimawandel zu stoppen und die Auswirkungen zu mildern. Dazu gehören die Reduktion von Treibhausgasemissionen, die Anpassung an den Klimawandel und die Unterstützung von Menschen, die von den Folgen des Klimawandels betroffen sind.